© Oliver Tursic 2024
“Ein Maler des Expressiven Realismus”
INFOS
Dr. Rainer Zimmermann
Der
Kunsthistoriker
und
Publizist
Dr.
Rainer
Zimmermann
hat
sich
in
ganz
besonderem
Maße
um
die
Künstler
des
Expressiven
Realismus
verdient
gemacht.
Publikationen
über
die
Maler
Otto
Pankok,
Franz
Frank,
Wilhelm
Geyer,
Alfred
Wais
und
den
Amerikaner Holmead zeigen dies.
Dr.
Rainer
Zimmermann
war
nicht
nur
Biograph
sondern
auch
ein
guter
Freund
von
Franz
Frank.
Er
besaß
eine
stattliche
Sammlung
an erstklassigen Bildern des Künstlers.
Vor
allem
sein
Buch
"Die
Kunst
der
verschollenen
Generation
-
Deutsche
Malerei
des
Expressiven
Realismus"
aus
dem
Jahr
1980
das
im
Jahr
1994
in
einer
erweiterten
Fassung
neu
aufgelegt
wurde
zeigt,
wie
wichtig
es
ist,
dass
sich
ein
renommierter
Kunsthistoriker
für diese Künstlergeneration einsetzt und Türen öffnet.
Ohne
die
oben
genannten
Standardwerke
wären
viele
der
Künstler
des
Expressiven
Realismus
tatsächlich
Künstler
einer
Verschollenen
Generation
geblieben.
Durch
ständige
Überzeugungsarbeit
ist
es
ihm
gelungen,
den
Begriff
des
Expressiven Realismus in der Kunstgeschichte zu verankern.
1991
wurde
auf
Initiative
von
Dr.
Zimmermann
im
Neuen
Schloss
Kisslegg
das
erste
Museum,
das
sich
ausschließlich
mit
Künstlern
des
Expressiven
Realismus
befasst
eingerichtet,
das
leider
im
Jahr
2004 den Sparzwängen der Allgäugemeinde zum Opfer gefallen ist.
Dr.
Rainer
Zimmermann
war
auch
der
Initiator
des
"Förderkreises
Expressiver
Realismus
e.V".
und
dessen
langjähriger
Vorsitzender.
Vor
einigen
Jahren
wurde
Frau
Dr.
Ingrid
von
der
Dollen
zur
Vorsitzenden
gewählt
und
führt
den
Verein
seitdem
sehr
erfolgreich.
Ihr
Standardwerk
über
Malerinnen
im
20.
Jahrhundert,
Bildkunst
der
"verschollenen
Generation"
stellt
sehr
ausführlich
das
Werk
von
Künstlerinnen
vor
und
trägt
somit
zu
einer
Neubewertung von Künstlerinnen im 20. Jahrhundert bei.
Mit
den
Stiftungen
Emmy
und
Rainer
Zimmermann
im
März
1994
sowie
Jutta
und
Rainer
Zimmermann
im
Oktober
2008
befindet
sich
nun
eine
der
größten
Sammlungen
an
Kunstwerken
dieser
Generation im Universitätsmuseum in Marburg.
Die
umfangreiche
Stiftung
schließt
eine
langjährige
und
fruchtbare
Kooperation
mit
dem
Universitätsmuseum
ab.
Der
leidenschaftliche
Sammler
hatte
eine
enge
Beziehung
zu
Marburg.
Hier
studierte
er
Kunstgeschichte,
arbeitete
anfangs
als
Feuilleton-
Redakteur
und
Chefredakteur
der
Oberhessischen
Presse
und
gründete
den
Marburger
Künstlerkreis,
aus
dem
später
der
Marburger
Kunstverein
hervorging.
Nach
seiner
Pensionierung
setzte er sein Wissen in einer kunsthistorischen Dissertation um.
Rainer
Zimmermann
förderte
die
Künstler
nicht
nur,
indem
er
ihre
Werke
sammelte,
sondern
auch
indem
er
über
sie
schrieb.
Darüber
hinaus
stellte
er
die
Werke
in
seiner
sogenannten
„Montagsgalerie“
aus
und
machte
sie
somit
dem
Publikum
zugänglich.
Viele
der
Künstler
kannte
Rainer
Zimmermann
persönlich und es entwickelten sich Freundschaften.
Er verstarb am 22. November 2009.
„Sammler
sind
Psychopathen“,
sagt
Dr.
Rainer
Zimmermann.
Er
muss
es
wissen,
denn
er
vermachte
dem
Universitätsmuseum
fast
700
Originale,
die
alle
dem
Expressiven
Realismus
zuzuordnen
sind.
Die
Bilder
sind
der
zweite
Teil
seiner
Sammlung.
Den
ersten
Teil,
ebenfalls
einige
hundert
Bilder,
stiftete
Rainer
Zimmermann
der
Universität
bereits
1994.
Ihm
liegt
daran,
eine
möglichst
geschlossene
Sammlung
zu
übergeben.
Marburg
ist
damit
ein
Zentrum
des
Expressiven
Realismus,
ein
zweites
liegt
in
Schweinfurt.
Hier
wird
ab
2009
die
Sammlung
Joseph
Hierling
präsentiert.
Insgesamt,
so
schätzt
Dr
Rainer
Zimmermann,
werde
es
wohl
nicht
mehr
als
ein
Dutzend
Sammler
dieser
Stilrichtung
geben.
Natürlich
kann
niemand
mehr
als
1
000
Bilder
auf
den
eigenen
vier
Wänden
unterbringen,
auch
Zimmermann
nicht.
„Ein
Sammler
lässt
sich
davon
aber
nicht
beeindrucken“,
sagt
er
und
lacht.
Er
löste
das
Platzproblem
durch
Schränke
mit
flachen
Schubfächern,
die
ihm
ein
Schreiner
unter
die
Schrägen
seiner
Wohnung
baute.
Dort
brachte
er
die
Gemälde
nach
Künstlern
geordnet
unter.
Die
Wände in seinem Haus in Oberrosphe hängen dennoch voll.
Christine Krauskopf